Jugendskitour 2025 (Jutou)

„Sandros Bart ist so vereist, man kann da drinnen eisklettern gehen“

Dieses Zitat beschreibt die diesjährige JuTou, das Skitouren-Wochenende für junge Menschen, wohl treffender als jede lange Einleitung. Denn, wer mit uns unterwegs ist, weiß: Abenteuer, unvergessliche Erlebnisse und eine gehörige Portion Humor sind garantiert.

Am Freitag machte sich unsere stattliche Gruppe von fünfzehn motivierten Tourengeherinnen auf den Weg ins Montafon, genauer gesagt nach Latschau. Nach der freudigen Wiedersehensrunde mit bekannten Gesichtern aus dem letzten Jahr und der herzlichen Begrüßung der neuen Teilnehmerinnen ging es direkt los: Der Aufstieg zur Lindauer Hütte stand an.

Begleitet von leichtem Schneefall und im sanften Licht unserer Stirnlampen, war die lange Anreise schnell vergessen. Die Vorfreude auf das Wochenende stieg mit jedem Schritt, und so wurde die erste Herausforderung – der Hüttenzustieg – zum perfekten Auftakt für unser gemeinsames Abenteuer.

Kaum angekommen, wurden wir mit einem köstlichen Abendessen empfangen. Wer dachte, der Abend würde danach gemütlich ausklingen, hatte sich geirrt – denn in den obligatorischen Schafkopfrunden wurde nicht nur um Punkte, sondern auch um Ehre und Teamgeist gespielt. Körperlich gestärkt und mental bestens vorbereitet, konnte es am nächsten Morgen in die Berge gehen.

Tag 1: Sicherheit, Spitzkehren und eisige Zehen

Der Samstag empfing uns mit Neuschnee – perfekte Bedingungen für unsere Tour auf den Öfakopf (2.374 m). Nach einem ausgedehnten Stopp, der für LVS-Training, Spitzkehren-Übungen und eine Buddel-Einheit genutzt wurde, setzte sich die Gruppe in Bewegung. Doch die frostigen Temperaturen machten sich zunehmend bemerkbar und drückten die Stimmung. Erst als die Sonne herauskam und uns während der fantastischen Abfahrt wärmte, waren alle Strapazen vergessen.

Sicherheitstraining bei eisiger Kälte mag zwar wenig Begeisterung auslösen, doch es ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer verantwortungsvollen Skitour. Besonders bei Lawinenwarnstufe 3 und einer Gruppe mit gemischtem Erfahrungsniveau war dies von höchster Wichtigkeit.

Am Abend gelang es einigen besonders kälteresistenten Teilnehmer*innen sogar, sich den Luxus einer Sauna zu gönnen. Wie sie das geschafft haben? Mit unwiderstehlichem Charme oder einfach nur atemberaubendem Aussehen? Die Antwort auf diese Frage bleibt wohl ihr Geheimnis.

Tag 2: Powderträume und Gipfelerfolge

Der Sonntag hielt für die meisten das große Highlight bereit – außer für Mo, der leider krank im Bett bleiben musste.

Bereits kurz nach acht brach die Gruppe zum Großen Drusenturm auf. Trotz müder Beine nach den Anstrengungen des Vortags waren die rund 1.000 Höhenmeter erstaunlich schnell bewältigt. Das Panorama auf dem Weg war schlicht atemberaubend. Doch kurz vor dem Gipfel zwang uns eine Kombination aus starkem Wind und eisigen Verhältnissen zum Umkehren – die Vernunft siegte über den Ehrgeiz.

Doch die eigentliche Belohnung wartete ohnehin unterhalb des Gipfels: Oberschenkeltiefer, feinster Powder! Schon beim Aufstieg war die Vorfreude auf die Abfahrt spürbar gewesen, und sie enttäuschte nicht. Unter strahlender Sonne schwebten wir durch die breite Rinne, begleitet vom euphorischen Jauchzen der Teilnehmer*innen.

Doch damit nicht genug: Getrieben von Adrenalin und Powderglück entschied sich ein kleiner, aber hochmotivierter Teil der Gruppe für einen zweiten Aufstieg. Trotz bereits spürbarer Erschöpfung führte Sandro die Gruppe weitere 700 Höhenmeter zum zweiten Gipfel des Tages – eine absolute Hochleistung!

Am Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen von den Bergen. Über die Rodelbahn rasten wir mit breitem Grinsen talwärts – ein würdiger Abschluss für ein unvergessliches Wochenende. Doch bevor es endgültig nach Hause ging, wurde beim gemeinsamen Burger-King-Stopp noch eifrig spekuliert: Welche Touren wohl unsere drei Tourenpropheten – Britta, Klaus und Sandro – für nächstes Jahr in petto haben?

Eines steht fest: Wir sind bereit!

Autor: Nora Schöpe