Sella Ronda – MTB-Genuss und grandiose Panoramen

Nachdem ein Wintereinbruch zwei Wochen vor der geplanten Umrundung der Sella-Gruppe die Tour fast unmöglich gemacht hätte, war es dann umso schöner, dass das Wetter mitspielte, der Schnee noch einmal taute und die Tour doch noch gefahren werden konnte. 

Kurzüberblick:

3 Touren, 20:17 Std Fahrzeit, 181 km Strecke, 9 760 Höhenmeter (incl. Liftfahrten)

1. Tag (21.09.2024) ab Mittag: Einfahren in der MTB Trailarena Val Gardena

2. Tag (22.09.2024): Sella Ronda MTB im Uhrzeigersinn

3. Tag (23.09.2024): Ausklang auf den BikeBeats Trails bei St. Kassian

Erster Tag: Anfahrt und Einrollen:

Die Tour um den Sella Stock in Südtirol kann schon fast als eine kleine Tradition der Mountainbikegruppe bezeichnet werden.

Wie schon im Letzen Jahr übernahm Christian die örtliche Führung und Tourenplanung, die ein paar neue Touren und Trails enthielt aber natürlich die Sella Umrundung nicht ausließ.

So trafen wir (Bernd, Andy, Martin und Christian) uns früh morgens um 06:00 Uhr auf einem Parkplatz in Fürth und traten unsere Reise nach Südtirol an. Gegen frühen Mittag in Wolkenstein angekommen, nutzten wir das sonnige Wetter und fuhren sofort mit dem Lift Dantercepies zunächst zu den Cierspitzen hinauf, wo auch schon die ersten Trails auf uns warten sollten.

Das Panorama war wie immer sagenhaft und so stürzten wir uns in die ersten Trails, erst ein paarmal hinunter zur Mittelstation und später dann zum Grödner Joch hinunter. Von dort folgten wir dann einem schönen Weg in Richtung Sella Pass hinunter nach Plan de Gralba. Nicht aber ohne uns auf dem Weg auf der Sonnenterrasse eines schicken Hotels mit Blick auf das atemberaubende Bergpanorama mit einem Stück Apfelstrudel zu stärken.

Unten in Plan de Gralba angekommen half uns wieder eine Gondel und ein Sessellift auf den Berg und wir genossen die flowigen Trails unterhalb des Langkofels. Neben dem Family Trail ging es auch ein paarmal über die Jump Lane nach unten. Das war gegenüber dem letzten Jahr schon eine gute Steigerung, obwohl dieser Trail auch für nicht springende Fahrer kein Problem war. Allerdings machte der Akku von Christians Rad Probleme, so dass wir abends noch an zwei Radläden haltmachen mussten, bevor es wieder nach Ala Badia in die altbewährte Unterkunft ging.

Zweiter Tag: Die Umrundung des Sella Stocks im Uhrzeigersinn:

Am zweiten Tag stand dann die Umrundung des Sella Stocks auf dem Programm. Wir starteten dieses Mal etwas früher als letztes Jahr und konnten so ohne Zeitnot direkt von unserer Pension aus losfahren. Dieses Mal ging es aber nicht bis Corvara hinein, sondern wir nahmen die alternative Einstiegsmöglichkeit über den Piz La Ila.

Dieser Einstieg gehört offiziell auch zur Sella Ronda, so dass unser Lift Pass auch hier gültig war. Mit genügend Zeit im Rücken konnten wir uns dann auch auf der Sonnenterasse der Pralongia Hütte einen Kaffee-Stopp leisten. Zudem schafften wir es sogar noch die beiden S1 Trails „The Col“ und „All Fever“ am Fodom-Lift als besonderes Schmankerl mit einzubauen, obwohl diese gar nicht zur offiziellen Route gehören.

Zur Belohnung wurden wir von ein paar Murmeltieren bestaunt, die an der Strecke auf uns warteten und fröhlich zu pfiffen. Auch für eine Mittagspause auf der Col Raiser Hütte war noch genügend Zeit.

Auch wenn es etwas kühl war und uns auf den höchsten Gipfeln sogar etwas Schnee erwartete, hielt das Wetter. Immer wieder kam die Sonne hervor und wir wurden durch eine großartige Aussicht auf die wunderbaren Südtiroler Dolomiten belohnt.

So erreichten wir rechtzeitig den letzten Lift zurück auf das Grödner Joch (wieder Dantercepies) und nahmen mit etwas Schlamm bespritzt die Gondel auf unseren letzten Pass.

Nach der herrlichen Abfahrt vom Grödner Joch hinunter nach Corvara warteten nur noch die 10 zusätzlichen Kilometer zurück nach Badia auf uns, die aber dank eines stetigen Gefälles kein Problem mehr darstellten. Der Wirt unserer Pension stand auch schon mit Wasser und Schlauch bereit, so dass wir unseren Fahrrädern eine gründliche Wäsche gönnen konnten, bevor wir das gleiche uns selbst zugutekommen ließen. Gemeinsam ließen wir den Abend wieder in der örtlichen Pizzeria ausklingen.

Dritter Tag: BikeBeats Trails bei St. Kassian:

Für den dritten Tag standen die Trails von BikeBeats oberhalb von St. Kassian auf dem Programm. Dazu fuhren wir, wie schon am Vortag, über die Goldelbahn auf den Piz Ia Ila an, verließen die Sella Ronda Strecke aber kurz darauf Richtung Nord-Osten und kamen so auf den Piz Sorega.

Von dort führen einige schöne S0-S1 Trails nach St. Kassian ins Tal. Auf diesen konnten wir bei der mehrmaligen Abfahrt ins Tal alle Varianten Trails probieren und unsere Fahrkünste auf die Probe stellen.

Zurück ging es dann wieder über den Piz La Ila und einen langen Trail ins Tal. Dieser forderte noch einmal alles von uns, da er sehr steil und eng angelegt war und zudem an vielen Stellen durch Waldarbeiten unkenntlich war. GPS sei Dank haben wir aber alle nach diesem kleinen Abenteuer wohlbehalten wieder zurückgefunden.

Fazit:

Die 3-Tagestour rund um die Sellaronda bot alles, was das Mountainbiker-Herz begehrt: spektakuläre Panoramen, abwechslungsreiche Trails und eine großartige Gruppendynamik. Diese Tour wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Autor: Christian Weigand

Alle Touren zum Nachfahren auf komoot: 
https://www.komoot.com/de-de/collection/3257443/-sella-ronda-mtb-gruppe-fuerth